Aufführungen:
25., 26., 27. Oktober und
01, 02., 03., 08., 10., 15., 16., 17. November
Krimi-Komödie | Frank Piotraschke
Eine Mordserie erschüttert London. Am Ufer der Themse werden die Leichen wohlhabender Männer aus Übersee gefunden. Scotland Yard tappt im Dunkeln. Chief Inspektor Larry Holt und seine neue Assistentin Diana Ward, die gerade die Polizeischule absolviert hat, übernehmen die Aufklärung der Morde.
Die Lage entpuppt sich komplizierter als zunächst gedacht. Ein gewisser Herr Schröder, der allem Anschein nach seine Katze radioaktiv verseuchen will, Plutoniumschmuggler und internationale Verbrecherkreise scheinen in die Mordserie verstrickt. Während sich ein Trupp vertrottelter Streifenpolizisten der Sache mit Schröders Katze annimmt, gelingt es Chief Inspektor Holt dank des Scharfsinns und der Frauenpower seiner Assistentin sowie der tatkräftigen Unterstützung seines Butlers Sunny, Stück für Stück zum Kern der Verbrechensserie vorzudringen.
Der Kreis der Verdächtigen ist groß. Die Spur führt zu einem Heim für obdachlose Blinde. Doch bis die Morde aufgeklärt werden können, müssen Chief Inspektor Holt und Diana Ward noch einige Abenteuer bestehen.
Frank Piotraschkes Version von „Die toten Augen von London“ ist eine erfrischende Satire auf die in Deutschland produzierten Klassiker der Edgar-Wallace-Krimis aus den Jahren 1959 – 1972. Die Inszenierung von Paul Fuchs ist gespickt mit Gags und liebevollen Details … da bleibt garantiert kein Auge trocken!
25., 26., 27. Oktober und
01, 02., 03., 08., 10., 15., 16., 17. November
20:00 Uhr
ca. 90 Minuten, eine Pause
12,– € | 8,– € ermäßigt
Karten können Sie hier reservieren
Ab Anfang Oktober
Buchhandlung Carolin Wolf
Hoheneggerstr. 6, Bruchsal
Hirsch-Apotheke
Bahnhofstr. 8, Bruchsal
Chief Inspektor Larry Holt: Jannis Grüning
Diana Ward: Maxi Langer
Sunny / Mr. Stewart / Ned: Sebastian Heinzenburger
Der blinde Jake: Benedikt Geißler
Fahrer / Sir John / Mr. Judd / Brad: Volker Langenbacher
Reverend Dearborn / Mr. Porter / Ted / Miss Popoczek: Thomas Maier
Flimmer-Fred / Handsome Hanson: Samuel Trautwein
Miss Devereaux / Pat: Jennifer Dimino
Totengräber / Zed: Nora Abakouy
Paul Fuchs
Exil Theater Bruchsal eröffnet neue Spielzeit mit „Skin Deep Song“
Nichts ist tröstlicher als alte Witze. Es sind zwei Mädchen, kahlköpfig, mit schwarzen Ringen unter den Augen, die sich diese Witze erzählen, die sie lachen lassen. Während sie über den Leichen ihrer Eltern sitzen. Seit einem Jahr. Ermordet, weil ihr Vater als König unzählige Menschen in den Krieg, in den Tod geführt hat. Sie erzählen sich diese Witze, weil sie damit vergessen oder Erinnerungen wachhalten wollen. „Skin Deep Song“ ist ein außergewöhnliches Theaterstück, mit dem das Exil Theater Bruchsal jetzt die neue Spielzeit eröffnet hat. Inszeniert von Paul Fuchs, intensiv, eindrucksvoll und emotional, dass man es aus dem Theater mitnimmt. Tief in sich drin behält.
Das liegt auch an den beiden Hauptdarstellerinnen Paula Weinobst (Woden) und Linn Schuster (Mimi), die eins sind mit den Schwestern. Verloren und doch vereint, traumatisiert und doch realistisch, kindlich-naiv und doch erwachsen wirken sie. Scheinen locker-leicht über die Bühne zu schweben. Ein fantastisches Spiel.
Immer wieder flüchten sich die Schwestern in die Vergangenheit, spielen Szenen aus dem Leben der Familie nach. Lassen den Vater als König lebendig werden, der zwar einen perfekten Hüftschwung und Schimpfwörter beherrscht, aber unfähig scheint zu lieben, unfähig seinen Töchtern nahe zu sein. Benedikt Geißler gibt seinem König etwas Nerohaftes, größenwahnsinnig als Kriegstreiber im Glauben an die eigene Unsterblichkeit.
Dagegen hat die Königin (Mona-Selina Gulyas) keine Chance, bleibt trotz aufmüpfiger Tattoos an den Beinen in seinem Schatten als unglückliche Mutter zurück.
Auch in den ersten Tanz mit Verehrer Hal (Simon Bernhardt) tauchen die Schwestern ein. Immer wieder verschwimmen Gegenwart und Vergangenheit, echte Gefühle und gespielte Emotionen, Sanftmut und Wut in der dunklen Komödie desUS-Amerikaners Noah Haidle.
Und dann ist da noch der alte König, der Großvater der Schwestern. Im gestreiften Strampler mit Burger-King-Krone ein wunderbar der Welt entrückter Volker Langenbacher. Er ist auf der Suche nach der Liebe seines Lebens, sagt er. Doch er kann die Bushaltestelle nicht finden. Ein Leichtes für Woden, in die Rolle des Busfahrers zu schlüpfen. Die Reise durch eine Welt beginnt, die gemacht ist, um sie zu lieben. Auf der es so vieles gibt, was man lieben kann. Das weiß der alte König ganz genau und Volker Langenbacher bringt das mit solch kindlicher Leichtigkeit von den Lippen, dass es zu Tränen rührt. Er ist es, der den Schwestern den Mut gibt, die Eltern loszulassen, im Jetzt anzukommen. Was sich beeindruckend im Wandel ihrer Sprache und Gestik ausdrückt.
„Niemand kann glücklich sein bis ans Ende seiner Tage“, sagt Mimi. „Wir können es versuchen“, entgegnet Woden. Der Nebel zieht von der Bühne. Die Sonne zieht auf. Jeden Tag, wie der alte König weiß. Die Inszenierung von Paul Fuchs geht weit tiefer als nur „Skin Deep“, bis unter die Haut; sie trifft ihr Publikum bis ins Mark. Und sie macht Hoffnung auf Glück, Liebe, die wichtigen Dinge des Lebens.